All-IP bietet grundlegende Vorteile. Die Bündelung der Dienste auf die IP Technologie, sowie die Ablösung einer stark veralteten Technologie wird die Entwicklung neuer Anwendungen beflügeln, Prozesse werden vereinfacht und können schneller den Anforderungen angepasst werden. Gleichzeitig sinkt mit All-IP die Anzahl zu betreibender Netzwerkkomponenten, die in bisherigen Misch-Umgebungen benötigt wurden. Das bedeutet weniger Kosten für Anschaffung und Wartung sowie unbegrenzte Skalierbarkeit.
Die Tage des klassischen TK-Netzes sind gezählt, die Zukunft gehört dem SIP-Trunking. Laut Aussage der Telekom werden derzeit wöchentlich 60.000 Kunden umgestellt. Europaweit findet momentan die Umstellung der Netze von analogen oder ISDN-Anschlüssen zum einheitlichen Internet Protokoll (IP) statt. Die Umstellung in Deutschland muss bis 2018 abgeschlossen sein, denn spätestens dann werden von der Telekom alle ISDN-Anschlüsse gekündigt.
In manchen Ländern ist die Umstellung bereits nahezu flächendeckend erfolgt. Ob Telefonie, Fernsehen, Video oder mobile Kommunikation: In ganz Europa werden bald sämtliche Kommunikationskanäle ausschließlich über das Internet Protokoll betrieben – daher der Begriff All IP. Sowohl für Geschäftskunden als auch für Privatnutzer liegen in der Vereinheitlichung der Übertragungstechnologien große Chancen. Die Komplexität der Netzinfrastruktur wird erheblich gemindert – die Flexibilität wird erhöht.
Bestens gerüstet für den Wechel
Hersteller wie AGFEO, AVM, Bintec-Elmeg oder 3CX blicken auf jahrelange TK-Erfahrung zurück und sind gut für den Wechsel gerüstet. Welche Lösung für welchen Kunden die Sinnvollste ist, muss vor einer Entscheidung durch eine Bedarfsanalyse geklärt werden.
Sanfte Migration
Bei einer sanften Migration kann im ersten Step ein Gateway zwischen die klassische TK-Anlage und die vorhandene Internet-Leitung geschaltet werden. Bei den Gateways bleibt die ISDN TK-Anlage mit allen analogen Geräten hinter dem Gateway funktionsfähig. In Einzelfällen kann es zu einer Einschränkung bei der Funktionsvielfalt der Anlage kommen, aber der Kunde genießt Investitionsschutz.
Harte Migration
Harte Migration bedeutet den Austausch der klassischen TK-Anlage gegen eine Hybrid- oder eine IP-Anlage. In diesem Fall findet ein kompletter Austausch der TK-Anlage und zum Teil der Endgeräte statt. Dieser Schritt liegt nahe wenn die TK-Anlage schon ein gewisses Alter erreicht hat.
Unified Communications & Collaboration (UCC) und All-IP
Mit der geeigneten UC-Lösung im Hintergrund kann eine herkömmliche Telefonanlage, Faxgeräte und ISDN-basierte Endgeräte wie Türsprechanlagen in moderne IT-Umgebungen integriert werden. So lassen sich die vereinheitlichten User-Accounts um Funktionen wie Präsenzanzeige, digitale Voicemail oder Messaging erweitern. Das spart Zeit und macht die Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen effizienter. Die Einführung von VoIP-Telefonie für einzelne Abteilungen ist ebenfalls ohne Medienbruch möglich: Geht ein Anruf ein, wählt das Gateway den richtigen Empfänger mittels seines Eintrages. Wird noch über eine ISDN-Anlage telefoniert, wird der Anruf dorthin weitergeleitet. Ist bereits ein VoIP-Anschluss vorhanden, wird das Gespräch über SIP zum Server verbunden. (Quelle: IM, 3CX, Snom)
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