Das Ziel der Bundesregierung, Internetzugänge mit VDSL (50-MBit/s) bis Ende 2014 für 75 Prozent aller Haushalte verfügbar zu machen, hält die Telekom für „ambitioniert“, so der Deutschlandchef der Deutschen Telekom, Niek Jan van Damme gegenüber dem Magazin Focus. Der Plan der Bundesregierung, alle Haushalte mit 1 MBit/s zu versorgen, wurde auch nicht wie geplant bis Ende 2010 erreicht, sondern nur mit Verspätung.
Um ein Glasfasernetz in ganz Deutschland zu verlegen, wie es der Bund bis 2018 annähernd erwarte, wird bei angenommenen Investitionskosten von bis zu 80 Mrd. Euro die „Deutsche Telekom nicht leisten können“, so van Damme. Laut Telekom sind bisher ca. 170.000 Haushalte mit Fibre-To-The-Home (FTTH, Glasfasernetz) versorgt, bis Jahresende sollen weitere 200.000 Wohnungen dazukommen.
In Deutschland gibt es rd. 40 Millionen Haushalte. Um wie geplant 75 Prozent davon mit 50 MBit/s zu erreichen, müssten 30 Millionen Haushalte erschlossen werden. Im ersten Halbjahr 2011 wurden laut einer Roland-Berger-Studie allerdings nur 480.000 Haushalte erschlossen. Bei dem Wachstumstempo bedeutet das rechnerisch ein Stand von nur 19,4 Mio. Haushalte bis Ende 2014.
Die Kabelgesellschaften können bundesweit schon bis zu 62 Prozent der Haushalte schnelles Internet anbieten.
Bei den Aussichten bleibt vielen Nutzern nur das Kabelnetz als Alternative. Das scheint auch die Telekom erkannt zu haben, weil sie nach unbestätigten Berichten den Kabelnetz-Provider Primacom übernehmen will.
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