Es ist schon verwunderlich, welch zurückgebliebenes Urgestein beim gelben Riesen dahinsiecht, so könnte man fragen.
Uns ist schon vorgekommen, dass ein Telekom-Techniker (Fachjargon: Telekomiker) vor Ort beim Versuch einer Störungsbehebung allen Ernstes gefragt hat: Wofür brauchen Sie Internet? Die aktuelle Krönung ist ebenso abenteuerlich, aber leider auch wahr.
Unser Kunde ist Telekom-Telefonkunde und wollte unbedingt bei der Telekom bleiben – weil er Telekom-Aktien besitzt.
- 18.09.2012 DSL für Kunden bestellt, für den …
- 02.11.2012 Schaltungstermin (7 Wochen) schriftlich und per SMS bestätigt,
- 02.11.2012 Schaltung nicht erfolgt. Laut telefonischer Nachfrage für den …
- 03.11.2012 Schaltung bestätigt. Kunde wartet vergeblich auf DSL-Schaltung.
- 05.11.2012 Kunde fragt bei der Telekom nach dem Sachstand. Angeblich wäre der Anschluss am 02.11.2012 geschaltet worden.
- 06.11.2012 Termin beim Kunden zeigt, dass DSL anliegt, aber immer noch der analoge Telefonanschluss funktioniert, was bei einem IP-Anschluss nicht sein kann. Vier Leute bei der Telekom, von batzig bis hilfsbereit, wissen auch nicht so recht weiter. Am Abend und am …
- 07.11.2012 bekommt der Kunde Anrufe von der Störungsstelle: Es müsse ein Techniker vor Ort kommen. Der von der Telekom beauftragte Techniker einer Drittfirma erkennt das Problem und scheint die Leitung richtig geschaltet zu haben, auch ohne in die Wohnung zu müssen. Jetzt sollen dem Kunden noch neue Zugangsdaten zugeschickt werden. Bis zu dem Erhalt dieser Zugangsdaten funktioniert auch kein Telefon mehr.
- 13.11.2012 Kunde hat immer noch keine Zugangsdaten erhalten. Die telefonische Anfrage hat ergeben, dass auch keine versandt wurden. Neues Spiel – neues Glück: Zugangsdaten sollen heute rausgehen.
- 14.11.2012 Telekom hat entgegen zweimaliger Zusage keine neuen Zugangsdaten geschickt. Es würden keine neuen Zugangsdaten benötigt. Dem Kunden wurde ein Telekom-Router zugeschickt weil angeblich die Kunden-FRITZ!Box nicht kompatibel zum Telekom-Anschluss ist (Anmerkung: Eine FRITZ!Box funktioniert an jedem Anschluss).
- 15.11.2012 Kunde hat per Post neue Zugangsdaten bekommen: Anschluss funktioniert endlich 🙂
Mit unseren unglaublichen Telekom-Erlebnissen könnten wir inzwischen eine lange Serie schreiben. Da muss man sich nicht wundern, wenn der Telekom monatlich 100.000 Kunden weglaufen. Auf deine Provider-Erfahrungen bin ich gespannt… (Artikelbild: Benjamin Thorn/pixelio.de)
Stefan meint
Und was für einen alternativen Anbieter würdest du anstatt der Telekom im Bereich von Festnetz + Internet -Flat dann empfehlen?
Harald meint
Aus jahrelanger Erfahrung kann ich 1&1 und Kabel Deutschland empfehlen. Wir sind von beiden – auch von Telekom – Partner. Die Telekom-Partnerschaft besteht schon seit der “alten Zeit” mit 1000er DSL. Wir sind für unsere Kunden auch im Störungsfall die Anlaufstelle und erfahren so wie Provider Probleme behandeln.
Da unsere Kunden häufig nach dem “besten” Provider fragen, habe ich vor einiger Zeit den unten aufgeführten Artikel verfaßt: “Providervergleich: 1&1 vs. Telekom“. Unter “Unsere Empfehlungen” sind auch interessante Artikel zu dem Thema.
Horst Schulte meint
Da kann man sehen, wie es geht. Die einen schwören auf 1&1, die anderen auf irgendeinen anderen Anbieter. Ich stehe auf die Telekom. Natürlich nur aus dem Grund, weil ich mit diesem Unternehmen die besten Erfahrungen gemacht habe.
Zu 1&1 hätte ich heute nichts mehr zu sagen. An denen und einer ihrer Töchter habe ich mich gründlich abgearbeitet. Nie wieder! Das reicht für mein restliches Leben.
Wahrscheinlich ist mein Aggressionsstau darauf zurückzuführen, dass solche Unternehmen so viele Kunden haben, dass sich der einzelne Mensch gar nicht mehr wahrgenommen fühlt. Und das meistens ja richtig, wenn irgendein Problemfall entstanden ist. Die Frustgrenze sinkt und die Reaktionen sind dann entsprechend. Die Firmen wissen das aber sie können grundsätzlich nichts daran ändern – selbst wenn sie es wirklich wollten. Ich ärgere mich insbesondere dann, wenn ich TV-Werbung sehe, in dem uns Kunden das Blaue vom Himmel versprochen wird. Bis dann mal was ist.