Die Telekom macht Ernst und drosselt die Internet-Geschwindigkeit nach einem gewissen Daten-Volumen gewaltig auf 384 kBit/s. Bei einem heutzutage üblichen 16000er Anschluss will die T-Com ab 75 GB Daten-Volumen drosseln.
Bei einer ausgewachsenen Familie oder Firma ist dieses Limit schnell erreicht. Dann heißt es entweder im Schneckentempo weiter surfen oder mehr bezahlen. Andere Provider werden wohl nachziehen, weil die Telekom künftig die Leitungen teurer vermietet.
Der Drosselkom ein Schnippchen schlagen
Man kann natürlich auch einen Proxy-Server mit einem Cache einsetzen. In diesem Fall schickt der Client, also der Rechner den Auftrag für eine Website an den Proxy-Server und dieser fragt stellvertretend für den Client die Seite im Internet an. Damit hat man gleichzeitig mehr Sicherheit, weil der eigentliche Rechner nicht selbst die Anfrage ins Internet schickt und somit im Internet nicht erscheint. Die hereinkommende Antwort, also die Website speichert der Cache. Sobald die Seite aus dem Netz wieder aufgerufen wird, erscheint diese super-schnell aus dem Cache und muss nicht aus dem Internet geladen werden. Lediglich veränderter Inhalt wird nachgeladen. Das ist gefühltes VDSL 🙂
Mit dieser Technik haben wir bei uns den Internet-Datenverkehr von monatlich rund 130 GB auf 70 GB reduzieren können. Ein gewaltiges Ergebnis finde ich. Je mehr Nutzer im Netzwerk sind, desto mehr dürfte sich der Cache positiv bemerkbar machen.
Im Einsatz haben wir den Squid Proxy-Server, ein bewährter Klassiker und zudem für Linux und Windows kostenlos. Squid ist flixibel zu konfigurieren und lässt sich für jedes Szenario einsetzen, egal ob im Heim-Netzwerk oder großen Unternehmen. Bei uns läuft Squid auf einem QNAP-NAS-Server. Squid unterstützt auch IPv6.
Für die Installation stehen wir natürlich gern zur Verfügung. (Bild: squid)
Andreas meint
Vielen Dank für den Tipp, das wäre dann eine Alternative zum Wechsel zu einem anderen Anbieter. Wobei, langfristig werden die sicher auch nachziehen und ebenfalls drosseln. So eine Möglichkeit ist aber mit Sicherheit sinnvoll, denn andernfalls können viele Firmen mit Sicherheit dicht machen, da sie die Mehrkosten für das weiterhin schnelle Surfen im Web schlicht und ergreifend nicht auf den Kunden umlegen und dementsprechend nicht finanzieren können.
Harald Maidhof meint
Alle Manipulationen wie die Drosselung bzw. Bevorzugung verschiedener Dienste verzerren den Grundgedanken vom Internet. Verwunderlich ist auch, dass bei der Ankündigung der Drosselung manche Politiker dagegen Sturm gelaufen sind, aber schnell ruhig waren, noch bevor die EU-Kommission die Sache geprüft hat. Was nützt eine 200 MBit-Leitung wenn man die nicht nutzen, oder für alle Dienste in Full-Speed wesentlich mehr bezahlen soll?