Der Aufbau von LTE-Mobilfunknetzen wird das Alltagsleben nach Einschätzung von Vodafone stärker verändern als die dritte Mobilfunkgeneration UMTS. Der Weg von UMTS zu LTE sei ein größerer Schritt als von GSM, mit denen die D-Netze vor zwanzig Jahren an den Start gegangen waren, zu UMTS/3G, sagte Deutschland-Chef Jens Schulte-Bockum vor Journalisten in Berlin. „Wir sind in einer gigantischen Umbruchsituation, wir investieren massiv in unser Netz.“
Aktuell steht rund 16 Millionen Haushalte in Deutschland das Vodafone LTE-Netz zur Verfügung, so Vodafone. „Jetzt gehen wir in die Städte hinein, bis Ende März werden wir die 80 größten Städte mit LTE abgedeckt haben. Wir wollen in zweieinhalb Jahren eine volle Netzabdeckung mit LTE haben.“ Das wäre dann bis zum Frühjahr 2015.
Vodafone nutzt für sein LTE-Netz vor allem Frequenzen um 800 MHz, die Deutsche Telekom primär 1800 MHz. Die niedrigere Frequenz hat Vorteile, weil sie in Gebäuden eine bessere Netzqualität bietet, sagt Schulte-Bockum.
Die Telekom argumentiert hingegen, dass im 1800 MHz Frequenzband höhere Bandbreiten möglich seien – unter optimalen Bedingungen sind pro Zelle 100 MBit/s möglich – als bei Nutzung eines niedrigeren Frequenzbereichs. Auch die Deutsche Telekom setzt auf einen schnellen Ausbau von LTE, nach der ersten Aufbauphase in ländlichen Regionen inzwischen auch in zahlreichen Städten.
Dass die Städten erst jetzt an die Reihe kommen, ist politisch vorgesehen: Bei der LTE-Frequenzauktion mussten sich die Lizenznehmer verpflichten, mit dem schnellen Mobilfunk zunächst Lücken in der ländlichen Breitbandversorgung zu schließen.
(Logo: Dietmar Meinert / pixelio.de)
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